Unter Neu-Coach Nico Willig haben die Stuttgarter endlich mal wieder einen Dreier eingefahren und konnten die Gladbacher mit 1:0 niederringen. Nicht nur die Aufstellung war neu, auch die Rollen der Spieler unterschied sich. Einen besonderen Einsatz kam Andreas Beck zu, der als „Signalspieler“ eingesetzt wurde. Bisher kam Beck meist auf der rechten Defensivseite zum Einsatz, zum Aushelfen auch mal hinten links, doch nach der Umstellung von Trainer Willig ist dies nicht mehr der Fall. Beck findet sich auf einmal im Mittelfeld wieder. Stuttgart spielt mit einer Raute im Mittelfeld – der rechte Platz war für Andreas Beck reserviert. Mit ihm bildeten die erfahrenen Daniel Didavi, Dennis Aogo und Gonzalo Castro das Herzstück des neuen Stuttgarter Spiels. „Für uns ist Andreas ein Signalspieler“, stellte der Interimscoach über seinen stellvertretenden Kapitän fest. Im Mittelfeld müsse man Signale setzen, erklärte Willig weiter. Unter solchen ominösen Signalen versteht der Trainer etwa Zweikämpfe, die die Mitspieler wachrütteln und bereit machen für den Kampf um den Ball. Eben eine solche Stärke besitzt Beck, der sich für keinen Zweikampf zu schade ist. Manchmal muss es eben an der Grenze des Erlaubten sein. Für ein überhartes Einsteigen sah Beck schon in der 15. Minute eine Gelbe Karte, aber nur so würde es im Abstiegskampf gehen. Man müsse den Kampf um die letzten verbliebenen Plätze annehmen und alles geben. Die Stuttgarter wollen in den nächsten Spielen mehr sein als nur ein Sparringspartner, der Prügel einsteckt. Bisher war es in der so enttäuschenden Saison oft so gewesen: Die teuer verpflichteten Profis spielten kaum eine Rolle und konnten dem VfB nicht den Push in die erhoffte Richtung geben. Nun müssen es eben die alten Haudegen beweisen. Mit ihrer Erfahrung erhofft sich Willig den richtigen Einsatz für die restlichen Partien. Als nächstes geht es gegen die zuletzt schwächelnden Berliner, die zuhause gegen den VfB den vierten Heimsieg in der Rückrunde feiern wollen. Während sich die Alte Dame im Niemandsland der Tabelle geht es für die Schwaben um alles. Zurzeit befinden sie sich auf dem 16. Tabellenplatz, haben aber nur fünf Punkte Vorsprung auf den 1. FC Nürnberg, während der FC Schalke 04 sechs Punkte Vorsprung hat.