Die DFL trifft immer wieder Entscheidungen, bei denen sich der geneigte Fan nur verwundert die Augen reiben kann. Zu diesen zählt fraglos auch, dass Main-Derby zwischen Mainz 05 und Eintracht Frankfurt auf einen Montag zu legen. Die Partien zwischen den beiden Mannschaften sind ohnehin Hochrisiko-Spiele. Das bei den Fans verhasste Montagsspiel mit einzubringen, wirkte wie ein Brandbeschleuniger. Dies entschuldigt natürlich dennoch nicht das Verhalten der Anhänger der Eintracht. Diese brannten ein beeindruckendes Arsenal an Feuerwerkskörpern ab und schossen diese in alle Richtungen.
Spieler müssen zurück in die Kabine
Dicke Rauchschwaden zogen durch das Mainzer Stadion als eigentlich angepfiffen werden sollte. Dies reichte den Fans offenbar nicht. Aus dem SGE-Block wurde noch einmal Pyro-Technik gezündet und in Richtung Spielfeld geschossen. Die Gefahr für die Beteiligten wurde so groß, dass Schiedsrichter Manuel Gräfe die Mannschaften lieber wieder in die Kabine schickte. Eintrachts Sebastian Rode wollte die Situation beruhigen und eilte zu den eigenen Anhängern mit der intensiven Bitte, sie sollten aufhören. Als Antwort durfte er sich anhören, er solle sich verpissen. Wegen der Feuerwerkskörper mussten dann noch die Ballfangnetze hinter den Toren hochgezogen werden, weil sich einige Pyros in diesen verhedderten und Brandgefahr drohte. Hinter den Toren sitzen in Mainz oft Familien mit Kindern. Frankfurts Vorstandsmitglied Axel Hellmann brachte das Verhalten der eigenen Anhänger gekonnt auf den Punkt: „Es schadet der Eintracht sehr!“
Frankfurt verliert
Auf dem Spielfeld sah es erst so aus als würde die Eintracht den Sieg erringen können. Martin Hinteregger brachte seine Elf noch vor der Halbzeit in Führung (34. Minute). Zehn Minuten später flog Dominik Kohr allerdings mit einer berechtigten roten Karte vom Feld (44.). Das von den Fans heraufbeschworene Karma zeigte Wirkung. In der zweiten Halbzeit drehten Karim Onisiwo (50.) und der eingewechselte Adam Szalai (69.) die Partie. Mainz gewann mit 2:1. Der Triumph ging moralisch und sportlich in Ordnung – auch wenn die Frankfurter Mannschaft natürlich nichts für das Verhalten der eigenen Anhänger kann und in Person von Rode sogar Abhilfe schaffen wollte.